Heute heißt es Abschied nehmen. Unser Sandkätzchen wird ein letztes Mal bewegt und auf dem Campingplatz für seinen neuen Besitzer abgestellt, bis dieser alle Zollformalitäten abgewicklt hat.
Wir versuchen den Abschied kurz und schmerzlos zu halten (ist doch nur ein Auto) und dennoch macht sich Wehmut breit. Hat uns die alte Dame doch problemlos bis hierhin getragen. Viele Zähne hat sie verloren, aber sie ist immer gelaufen:
- der undichte Drucksteller und Sorgenkind Nr. 1,
- 2 abgerissenen Lenkungsmanschetten,
- 4 abgerissene Dämpfermanschetten,
- 3 Stoßdämpfer ohne Wirkung,
- 2 abgerissen Kühlerarritierungen,
- Kühlungsprobleme in der Wüste (1 temporär entfernter Scheinwerfer)
- temporäre Aussetzer des Leerlaufreglers (Zigarre),
- eine spinnende Elektronik, die so oft piepst, dass es eine Fehlerdiagnose unmöglich macht,
- ein abgesprungener Wischwasserschlauch,
- eine nicht funktionierende Klimaanlage,
- teilweise nicht schließende Türschlösser.
Aber die Dame war eisern und hat gekämpf bis auf den blanken Unterfahrschutz. Keine Ahnung wie wir ohne diesen zurechtgekommen wären, denn die Anzahl der Einschläge und Aufsetzer geht in die Hunderte. Farbe besaß dieser am Ende nicht mehr (sandgestrahlt).
Ein letzter Blick zurück und dann nach Süden an die senegalesische Grenze. Norbert wird zum Mann des Tages. Erst biegt er unverhofft in eine Sandpiste ab und führt uns zu einer kleinen Lodge, von der aus wir eine Bootstour durch das tierreiche Mangrovendickicht des Grenzflußes starten. Dann hält er spontan vor einer christlichen Schule. Wir tauschen Schulmaterial gegen eine Besichtung und erhalten viele Informationen über diese Einrichtung. Jetzt ist endgültig alles Spendenmaterial adressiert.